
Von links: Die drei (mittlerweile ausgelernten) Forst-Azubis, Förster Alexander von Leffern und Staff-Stiftung-Geschäftsleiter Sebastian Preiß auf der Fläche am Bornsiekbach, wo die neuen Bäume wachsen. (Foto: Alte Hansestadt Lemgo)
Forst-Azubis renaturieren entlang eines Bachlaufs
Die Nachwuchskräfte der interkommunalen Forst-Kooperation von Lemgo und Bad Salzuflen kümmern sich derzeit um ein besonderes Projekt: Entlang des Bornsiekbachs im Lemgoer Stadtwald forsten sie eine Kalamitätsfläche auf. Auf fast 300 Metern pflanzen sie neue Bäume, um Wald und Bach Gutes zu tun. Die Lemgoer Staff-Stiftung unterstützt das Projekt.
Lange vor dem Pflanzen haben die Auszubildenden viel Arbeit in das Forstprojekt gesteckt. Schon die Planung stammt aus ihrer Feder, für die sie sich intensiv mit den Flächen rund um den Bach und auch dem Bach selbst auseinandergesetzt haben. „Unsere Auszubildenden haben sich ganz genau angeschaut, womit sie es hier zu tun haben. Das reichte von der Entnahme von Bodenproben über eine Recherche über die Auswirkungen der umgebenden Pflanzenwelt auf den Bach bis zur richtigen Zusammenstellung der Baumarten“, beschreibt Förster Alexander von Leffern die Leistung der angehenden Fachmänner und -frauen.
Pflanzen, Werkzeug und Co. kosten Geld, das die Lemgoer Staff-Stiftung übernimmt. Die Stiftung fördert unter anderem Natur- und Landschaftsschutz und stellt für das Azubi-Projekt 15.000 Euro zur Verfügung. Geschäftsleiter Sebastian Preiß: „Wir freuen uns sehr über dieses schöne Projekt im Lemgoer Stadtwald. Besonders möchte ich mich bei den Auszubildenden sowie Förster Alexander von Leffern bedanken, welche neben der gesamten Planung auch die Umsetzung realisiert haben.“
Ursprünglich standen entlang des Bornsiekbachs Fichten. Die Nadelbäume haben jedoch die trockenen Jahre und den Borkenkäfer nicht überlebt. Nun kommen Pflanzen, die zum Standort passen, besser für den Bach sind und an dieser Stelle eine Zukunft haben. „Das Waldbaukonzept NRW setzt auf eine klimaangepasste Entwicklung des Waldes. Es geht also darum, standortgerechte Mischbestände zu fördern. Das bedeutet in diesem Fall mindestens vier heimische und etablierte Baumarten, die auch angesichts des Klimawandels resistent sind“, so der Förster.
Zukünftig wachsen Elsbeere, Vogelkirsche, Flatterulme und Roterle am Bachlauf. Hinzu kommen weitere Pflanzen, von denen einige sich bereits ohne menschliches Zutun auf den Flächen angesiedelt haben und die für die Durchmischung erhalten bleiben. Für die Auszubildenden bedeutete das beim Pflanzen erhöhte Vorsicht.
Bei ihrer Arbeit geht es den Auszubildenden unter anderem darum, den Boden und seine natürliche Leistungskraft zu stärken, die Trinkwasserbestände zu sichern und den Bestand zukunftssicher zu machen. Auch für den Bach ist ihre Arbeit relevant, denn je kleiner der Bach, desto größer der Einfluss der ufernahen Bäume. Das beginnt bereits bei der passenden Beschattung, weil zu viel oder zu wenig Licht die Wasserqualität beeinflusst. Und je besser die Löslichkeit von Sauerstoff, desto besser auch der Lebensraum für die Organismen im Wasser.
Pressemeldung: Alte Hansestadt Lemgo