Anzeigen

Temu und Shein

von | Nov. 2, 2025 | Kunterbunt

Beliebte Produkte giftig und brandgefährlich

Schmuck, Baby-Spielsachen und Ladegeräte: Zwei Drittel der im Rahmen eines Tests auf Temu und Shein gekauften Produkte erfüllen die EU-Sicherheitsanforderungen nicht. So überschritten Halsketten den Grenzwert für das Schwermetall Cadmium um mehr als das 8500-Fache. Ebenfalls unsicher: einige Baby-Spieltücher und -bälle sowie USB-Netzteile. Die Warnliste der Stiftung Warentest zeigt die kritischsten Produkte.

Giftige Schwermetalle in Schmuck, Schadstoffe in Baby-Spieltüchern, zu heiße Ladegeräte: Die Stiftung Warentest hat 162 Produkte von Drittanbietern getestet, die eine der beiden chinesischen Online-Marktplätze Temu und Shein als Verkaufsplattform nutzen. 110 erfüllten nicht die EU-Standards.

„Bei vielen beliebten Produkten auf Temu und Shein haben wir zum Teil schwerwiegende Mängel festgestellt. Diese vermeintlichen Schnäppchen sind bisweilen giftig, brandgefährlich und erfüllen geltende EU-Sicherheitsstandards nicht”, sagt Dr. Florian Ostermann, Experte bei der Stiftung Warentest. „Wir raten Käufern, die betroffenen Produkte zu entsorgen und gut abzuwägen, welche Produkte sie auf Temu oder Shein bestellen.”

Zwei Halsketten von Shein enthielten gefährlich viel Cadmium. Die Anhänger der Ketten überschritten den zulässigen Grenzwert um das 8500-Fache. Erlaubt sind innerhalb der EU 0,01 Prozent Cadmium, die beiden Ketten enthielten mehr als 85 Prozent. Cadmium ist als krebserzeugend eingestuft und kann Knochen- und Nierenschäden verursachen. Der Rat des Experten: „Die mit Cadmium belasteten Ketten unbedingt entsorgen. Giftige Schadstoffe gehören nicht in den Hausmüll, sondern müssen zu einer Schadstoffsammelstelle gebracht werden”, sagt Florian Ostermann.

Gravierende Mängel auch bei Baby-Spielzeug: Bunte Stofftücher enthielten eine zu hohe Dosis des Schadstoffs Formaldehyd, das Kontaktallergien verursachen kann. Quietschbälle für Kinder waren lauter als erlaubt. Viele weitere Produkte fielen durch, da Warnhinweise fehlten oder die Hinweise irreführend waren.

Auch fast alle getesteten USB-Ladegeräte erfüllten nicht die EU-Sicherheitsanforderungen. Zahlreiche Produkte wurden beim Laden zu heiß – bis zu rund 88 Grad Celsius. Erlaubt ist in der EU ein Grenzwert von maximal 77 Grad. Starke Hitze kann zum Beispiel das Kunststoffgehäuse des Ladegeräts verformen, die elektronische Isolierung im Inneren beschädigen und im schlimmsten Fall zum Brand führen.

Die Stiftung Warentest hat auf www.test.de/temu-und-shein eine Warnliste veröffentlicht: Darauf sehen Verbraucherinnen und Verbraucher anhand der Artikelnummern, ob sie bei Temu oder Shein eines der unsicheren Produkte aus dem Test erworben haben. Wird der entsprechende Artikel aufgeführt, sollte er entsorgt werden.

Im Test waren 54 Halsketten, 54 USB-Ladegeräte und 54 Spielzeuge für Kinder unter drei Jahren. Die Stiftung Warentest überprüfte die Produkte gemeinsam mit Verbraucherorganisationen aus Dänemark und Belgien auf die Einhaltung der EU-Sicherheitsanforderungen und kaufte sie ausschließlich bei Drittverkäufern auf Temu und Shein – zwei großen Online-Marktplätzen, die sich auf den Direktverkauf von Waren aus dem EU-Ausland spezialisiert haben. Den Test und die Warnliste der gefährlichen Produkte finden Verbraucher unter www.test.de/temu-und-shein. Bei Interesse an einem Interview wenden Sie sich gerne an die Abteilung Kommunikation der Stiftung Warentest.

Pressemeldung: Stiftung Warentest

Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen