
Trinkmahlzeiten
Praktisch, lecker, ausgewogen – so bewerben Hersteller ihre Trinkmahlzeiten als schnellen Ersatz für feste Mahlzeiten. Die Stiftung Warentest hat sechs Produkte untersucht. Das Fazit: Als Notlösung akzeptabel, als Dauerlösung ungeeignet.
Keine Zeit zum Essen? Trinkmahlzeiten versprechen die Lösung: Flasche auf, austrinken, satt. Doch die Stiftung Warentest dämpft die Euphorie. Die Untersuchung von sechs Produkten der bekannten Marken Yfood, Huel, Barebells, Ehrmann, Kölln und Just Food zeigt: Die flüssigen Mahlzeiten sind zwar besser als Currywurst mit Pommes, aber kein vollwertiger Ersatz für ausgewogenes Essen.
Zu viel Zucker
„Die Trinkmahlzeiten liefern unnötig viel Protein – teilweise fast dreimal so viel wie empfohlen. Das kann Menschen mit Nierenproblemen belasten“, erklärt Dr. Jochen Wettach, Testleiter bei der Stiftung Warentest. Problematisch ist auch der hohe Zuckergehalt mancher Produkte: Bis zu 30 Gramm pro Portion können zu stark schwankenden Blutzuckerspiegeln und Heißhungerattacken führen. Für Menschen mit Diabetes sind solche Drinks daher ungeeignet.
Kauen ist keine Zeitverschwendung
Was die Drinks nicht ersetzen können: das Kauen. „Studien zeigen, dass Kauen die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern kann und länger satt macht als flüssige Nahrung“, so Wettach. Festes Essen, besonders Vollkornprodukte mit vielen Ballaststoffen, sättigt nachhaltiger und unterstützt die Verdauung besser.
Meal Prep statt Flaschenkost
Gesundes Essen braucht Zeit und die sollte man sich nehmen. Wer im Alltag unter Zeitdruck steht, plant am besten vor: Meal Prep, also das Vorbereiten von Mahlzeiten, ist die bessere Alternative – und schlägt jede Trinkmahlzeit. Als gelegentliche Notlösung können die Drinks dienen, wenn es wirklich mal schnell gehen muss. Für den Alltag gilt: möglichst wenig hochverarbeitete Lebensmittel, dafür mehr frische Zutaten.
Welche Drinks besonders problematisch sind, steht in der Dezember-Ausgabe der Stiftung Warentest oder unter www.test.de/trinkmahlzeit.
Pressemeldung und Foto: Stiftung Warentest














