
Setzte sich für soziale Reformen ein: Casimire zur Lippe (1749 – 1778) / Lippisches Landesmuseum Detmold
Der November 1918 markiert die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts in Deutschland. In der Endphase des Ersten Weltkriegs führte die Novemberrevolution zum Sturz der Monarchie. Der Rat der Volksbeauftragten, eine Art Übergangsregierung bis zu den ersten freien Wahlen, kündigte eine Wahlrechtsreform an: Künftig durften alle Frauen und Männer ab 20 Jahren wählen. Damit war eine der zentralen Forderungen der Frauenbewegung endlich erfüllt.
Schon lange zuvor hatten sich Frauen für Gleichberechtigung und politische Mitbestimmung eingesetzt. Der Kampf um das Frauenstimmrecht war Anfang des 20. Jahrhunderts eng mit den oftmals katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen vieler Arbeiterinnen verknüpft. In einer Zeit großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Unsicherheit war Widerstand nur schwer möglich. Als sich die Frauen im November 1918 das aktive und passive Wahlrecht erkämpften, lagen hinter ihnen Jahre harter Auseinandersetzungen und großer Entbehrungen. Das neue Recht bedeutete einen bedeutenden Schritt hin zu gesellschaftlicher Anerkennung.
Doch das Wahlrecht allein reichte nicht aus, um Gleichberechtigung zu verwirklichen. Erst vier Jahrzehnte später wurde sie im Grundgesetz verankert. Heute fast vergessen: Bis 1958 konnte in der jungen Bundesrepublik ein Ehemann das Arbeitsverhältnis seiner Frau ohne ihr Einverständnis kündigen. Und auch im 21. Jahrhundert ist der Kampf für Frauenrechte noch nicht abgeschlossen – weltweit steht die Bekämpfung von Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Fokus.
Zum Jubiläum des Frauenwahlrechts lädt das Lippische Landesmuseum Detmold am Sonntag, dem 16. November, um 15 Uhr zu einer besonderen Führung ein. Vorgestellt werden bedeutende Frauengestalten der lippischen Geschichte – von Thusnelda, der Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius, über Maria Rampendahl, die in Lemgo der Hexerei beschuldigt wurde, bis hin zu Casimire zur Lippe, die sich für soziale Reformen einsetzte und deren Schwiegertochter, Fürstin Pauline zur Lippe, diese erfolgreich fortführte. Die Teilnahme kostet 3 Euro zzgl. Museumseintritt. Da die Teilnehmerzahl bei der Führung begrenzt ist, wird eine Anmeldung empfohlen: 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de. Eine Online Buchung ist auf der Homepage lippisches-landesmuseum.de jederzeit möglich. Online Buchung: https://t1p.de/Powerfrauen
Pressemeldung: Lippisches Landesmuseum Detmold














