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Detmold setzt starkes Zeichen gegen Machtmissbrauch

von | Dez. 6, 2025 | Kunterbunt

Prof. Godelieve Schrama (Prorektorin für Künstlerische Angelegenheiten), Gastreferentin Gretchen Amussen, Rektor Prof. Dr. Thomas Grosse, Gleichstellungsbeauftragte Eva Nolte © HfM Detmold/Plettenberg

Aktionstag „Kunst.Macht.Menschlichkeit“ stößt auf große Resonanz

Am 27.11. beteiligte sich die Hochschule für Musik Detmold am bundesweiten Aktionstag „Kunst.Macht.Menschlichkeit“ und setzte gemeinsam mit 23 weiteren Musikhochschulen ein klares Zeichen gegen Machtmissbrauch. Die Initiative geht auf eine bundesweite Umfrage des Allgemeinen Studierendenausschusses zurück. In dieser schilderten Studierende Erfahrungen mit Druck, Abhängigkeiten und Grenzüberschreitungen. Die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM), ein Zusammenschluss der 24 Musikhochschulen in Deutschland, reagierte darauf mit einem Positionspapier, das konkrete Schritte zu mehr Transparenz, Schutzstrukturen und einem verantwortungsvollen Umgang mit Macht festlegt. Der Aktionstag ist ein Baustein dieser Umsetzung.

In Detmold gestalteten die künstlerische Prorektorin Prof. Godelieve Schrama und die Gleichstellungsbeauftragte Eva Nolte ein Programm, das den offenen Austausch ins Zentrum stellte. Rektor Prof. Dr. Thomas Grosse betonte zum Auftakt die Verantwortung von Hochschulen, sichere Räume zu schaffen: „Veränderung gelingt nur, wenn Betroffene ohne Angst sprechen können. Wir müssen Strukturen schaffen, die Vertrauen ermöglichen.“

Einen wichtigen Impuls setzte die Gastreferentin Gretchen Amussen vom europäischen Netzwerk Association Européenne des Conservatoires, Académies de Musique (AEC). Sie erläuterte unterschiedliche Formen von Macht im Hochschulalltag. Dabei zeigte sie anhand europäischer Beispiele auf, wie transparente Regeln, verlässliche Ansprechpersonen und klare Schutzmechanismen zu mehr Sicherheit für Lernende und Lehrende beitragen.

Zwischendurch diskutierten Studierende, Lehrende sowie Mitarbeitende aus Technik und Verwaltung in gemischten Gruppen eigene Erfahrungen. Dabei wurde deutlich, wie groß der Wunsch nach Klarheit, Respekt und angstfreiem Arbeiten ist – und wie wertvoll der gemeinsame Austausch für alle Beteiligten war.

Für die Hochschule markiert der Aktionstag den Beginn eines langfristigen Prozesses. Die Ergebnisse des Tages werden aufgearbeitet, bestehende Maßnahmen weiterentwickelt und zusätzliche Gesprächsangebote geschaffen. Ziel ist es, gemeinsam mit allen Hochschulangehörigen ein Umfeld zu gestalten, in dem Wertschätzung, Transparenz und Sicherheit nachhaltig verankert sind.

Bundesweit wurde der Förderantrag für eine hochschulübergreifende Studie zu Erscheinungsformen von Machtmissbrauch an Musikhochschulen jetzt durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) bewilligt. Die Studie startet noch im laufenden Wintersemester 2025/26 und wird von einer externen und unabhängigen Institution bis zum Sommer 2026 durchgeführt.

Pressemeldung: HfM

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