
Titelblatt Zeitschrift natur&heilen
2005 startete die Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ein Projekt um Apfelallergikern zu helfen und zugleich mit dazu beizutragen, dass alte Obstsorten und der Lebensraum Streuobstwiesen erhalten bleiben. Inzwischen hat das Projekt bundesweite Bedeutung erlangt. Beweis ist aktuell dafür ein Schwerpunktbericht in der Septemberausgabe der Zeitschrift natur&heilen. Auf 12 Seiten wird das Thema Apfelallergie aufgegriffen u.a. mit 2 Interviews. Projektleiter Willi Hennebrüder aus Lemgo berichtet über die gesammelten Erfahrungen der letzten 20 Jahre. Die Studie in Kooperation mit dem Allergiezentrum der Berliner Charité und der Abteilung Lebensmitteltechnologie der TH OWL hat dabei gezeigt, dass viele der alten Apfelsorten mit einem hohen Gehalt an gesundheitsfördernden Polyphenolen von Apfelallergikern meist problemlos vertragen werden und zudem eine Desensibilisierung erreicht werden konnte.
In zahlreichen Emails an den BUND Lemgo bedanken sich Apfelallergiker weil sie zum Teil 30 Jahre und mehr auf Äpfel auf Anraten eines Arztes verzichtet und nun ein Stück Lebensqualität zurückgewonnen haben. Eine der bemerkenswertesten Aussagen war laut Willi Hennebrüder die Aussage von Professor Dr. Klaus Dietrich von der Hochschule Geisenheim, der im Auftrag des ZDF die Inhaltsstoffe von Apfelsorten, einige davon aus der Streuobstwiese des BUND Lemgo, untersucht hat: „Um die gleiche Menge an gesundheitsfördernden Polyphenolen wie beim Essen eines Apfels der Sorte Finkenwerder Herbstprinz aufzunehmen müsse man täglich 4 bis 5 Äpfel der Sorte Gala verzehren.“
In Lemgo hatte man von Betroffenen zudem die Mitteilung erhalten, das sich der Apfelkonsum der verträglichen Apfelsorten auch positiv auf ihre Birkenpollenallergie ausgewirkt hat. Diese Erfahrung bestätigt im Interview mit der Zeitschrift natur&heilen auch der Facharzt für Dermatologie Prof. DDr. Klaus Eisendle aus Bozen. In einer 3jährigen Studie hat er festgestellt, dass man mit einer Apfeltherapie ausgewählter Apfelsorten sowohl die Apfelallergie, als auch die verwandte Birkenpollenallergie heilen kann und dies ohne Nebenwirkungen im Vergleich sonst eingesetzter Medikamente und dabei zugleich noch erhebliche Gesundheitskosten einsparen kann. Sein Ratschlag: Statt einer dreijährigen Desensibilisierung mit Spritzen, die in einer Reihe von Fällen dann auch noch nicht einmal erfolgreich ist, es lieber mit einer Apfeltherapie zu versuchen. Um geeignete Apfelsorten dafür zu finden weist er auf die Internetseite des BUND Lemgo hin: https://www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html.
Dort gibt es dann umfangreiche Informationen zum Projekt. Für Interessenten hat die Lemgoer BUND-Gruppe den Bericht aus der Zeitschrift natur&heilen zum Download bereitgestellt. https://www.bund-lemgo.de/download/natur_und_heilen_2025.pdf.
Pressemeldung und Foto: BUND Lemgo