Zum Zensusstichtag am 15. Mai 2022 lebten 536.103 Personen mit einer polnischen Staatsangehörigkeit in NRW. Somit waren 3,0 % der Bevölkerung polnische Staatsangehörige. Anlässlich der Präsidentschaftswahlen in Polen am 18. Mai 2025 liefert Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt auf Basis der Ergebnisse des Zensus 2022 Fakten zur Struktur der polnischen Bevölkerung in NRW.
Knapp zwei Drittel aller polnischen Personen in NRW sind Doppelstaatlerinnen oder Doppelstaatler
Von den polnischen Staatsangehörigen in NRW waren 18,6 % im Mai 2022 unter 18 Jahren alt. Demgegenüber waren 81,4 % der Polinnen und Polen – etwas über 436.000 Personen – volljährig. Fast zwei Drittel bzw. 65,7 % der Polinnen und Polen in NRW besaßen neben der polnischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Insgesamt waren rund 352.000 Personen deutsch-polnische Doppelstaatlerinnen bzw. Doppelstaatler. Genau 34 % der Polinnen und Polen besaßen ausschließlich die polnische Staatsangehörigkeit und 0,3 % waren Staatsangehörige von Polen und einem weiteren Land.
Emmerich und Weeze: Jede/jeder Zehnte hat die polnische Staatsangehörigkeit
Auf Ebene der Gemeinden zeigen sich deutliche Unterschiede in Bezug auf den Anteil polnischer Personen an der Gesamtbevölkerung. So besaß im Mai 2022 jede zehnte Person in Emmerich am Rhein (10,4 %) und in Weeze (10,1 %) die polnische Staatsangehörigkeit. Auch in anderen Gemeinden im Kreis Kleve fand sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Polinnen und Polen, so zum Beispiel in den Städten Straelen mit 8,9 %, Kleve mit 8,5 % oder Kevelaer mit 8,3 %. Demgegenüber fanden sich die geringsten Anteile in einzelnen Gemeinden im Kreis Höxter und im Kreis Steinfurt. Zu nennen sind insbesondere die Stadt Marienmünster, in der 0,4 % der Bevölkerung polnisch war, und die Gemeinde Hopsten sowie die Stadt Brakel mit einem Anteil von jeweils 0,5 % polnischer Staatsangehöriger.
Insgesamt leben mehr als eine halbe Million Polinnen und Polen in NRW, die meisten in Dortmund und Köln
Gemessen an den absoluten Werten lebten im Mai 2022 auf Gemeindeebene die meisten Polinnen und Polen in der Stadt Dortmund. Dort besaßen 22.787 Personen die polnische Staatsangehörigkeit. Mit 22.737 Polinnen und Polen folgte Köln dicht dahinter auf Platz zwei. In Essen wohnten 19.490 polnische Staatsangehörige. Damit belegte Essen Platz drei. Bei Betrachtung der Kreise und kreisfreien Städte in NRW verliert Essen allerdings seinen dritten Platz: Im Märkischen Kreis besaßen 2022 insgesamt 20.269 Personen die polnische Staatsangehörigkeit.
Methodische Hinweise
Zur Identifizierung von Polinnen und Polen wurden die Angaben zu den ersten beiden Staatsangehörigkeiten aus den Ergebnissen des Zensus 2022 ausgewertet. (IT NRW)