Putzen nach Plan, energieeffizient kochen und wirksam Flecken entfernen – in Der Stiftung Warentest Haushalts-Check überträgt Autor Andreas Löbbers seine langjährige Erfahrung als Produktionsleiter einer Großküche auf den privaten Haushalt. Ergänzt wird seine Expertise durch das geballte Expertenwissen der Stiftung Warentest rund um das Thema Haushalt, inklusive aktueller Testergebnisse und Untersuchungen.
Ob Waschen, Putzen, Geschirrspülen, Bügeln oder Küchenhygiene – Die Stiftung Warentest verfügt über einen Schatz an Expertenwissen in punkto Haushalt. Gepaart mit den Tipps eines Organisationsprofis lernen Leserinnen und Leser im Ratgeber „Der Stiftung Warentest Haushalts-Check“, wie sie clever wirtschaften bei Einkauf und Hausputz, bei der Auswahl energiesparender Geräte und durch ressourcenschonende Lebensmittelverwertung. Autor Andreas Löbbers hat 45 Jahre Berufserfahrung als gelernter Koch, ist seit 25 Jahren Produktionsleiter in einer Großküche und Selbstversorger aus Überzeugung. Im Buch vereint er seine jahrelangen Erfahrungen sowie persönlichen Tipps in professioneller Haushaltsführung mit der Expertise der Stiftung Warentest.
„Wer den täglichen oder wöchentlichen Einkauf richtig plant und vorbereitet, vermeidet Stress beim Kochen, muss nichts mehr wegschmeißen und kann richtig viel Geld sparen“, erklärt Autor Andreas Löbbers. Angefangen mit der Einkaufsplanung ziehen sich zahlreiche Profi-Tipps zu Themen wie Vorratshaltung, Küche, Hausputz und Wäschepflege über die 160 Seiten des Ratgebers. Gespickt sind sie mit anschaulichen Grafiken und Hintergrundwissen, etwa zu effizientem Kühlschrank-Einräumen, den Kosten unterschiedlicher Kaffee-Zubereitungsarten oder der besten Fensterputz-Technik.
„Der Stiftung Warentest Haushalts-Check“ hat 160 Seiten und ist ab dem 23. August für 19,90 Euro im Handel erhältlich und kann online bestellt werden unter www.test.de/haushalts-check.
Interview mit dem Autor Andreas Löbbers
Wo kann ich im Haushalt am besten Geld sparen?
Die Kosten für die Ernährung und die Energiekosten sind die Preistreiber. Das mussten wir alle in der Corona- Pandemie und als Folge des Krieges Russlands gegen die Ukraine erfahren. Die Kosten für Kleidung, Mobilität und für das Freizeitverhalten sind häufig individuell steuerbar und gegebenenfalls leicht veränderbar. Aber das Grundbedürfnis nach einer warmen Wohnung und nach ausreichender und möglichst gesunder Ernährung lässt eher weniger Spielraum, unvermeidbare Kosten zu minimieren oder massiven Kostensteigerungen auszuweichen.
Für den Bereich der Ernährung könnte ein Lösungsansatz sein, zielgerichtet einzukaufen und auf Angebote zu achten. Die Eigenmarken der großen Lebensmittelketten stehen den teuren Markenprodukten oft in nichts nach. Manche sind sogar besser oder werden von Markenherstellern produziert. Eine frische, saisonale und regionale Küche ist in der Regel immer die günstigere Variante. Wenn sich die Erdbeeren zu Weihnachten, angesagtes Power-Food wie Blaubeeren aus Chile oder andere nicht saisonale Gemüse und Obstwaren auf Goldpreisniveau bewegen, ist der Unterschied zu regionalen und saisonalen Produkten besonders deutlich. Der Wechsel zu Tiefkühlprodukten bei Obst und Gemüse kann die Kosten oft erheblich senken. Qualitativ stehen sie frischen Produkten auf Augenhöhe gegenüber. Ökologisch betrachtet ist diese Option aber zu hinterfragen. Fleischprodukte sind ebenfalls Preistreiber. Ein bewusster und reduzierter Konsum kann hier einen großen Unterschied machen.
Das Kochen ist untrennbar mit dem zweiten Preistreiber verknüpft – den Energiekosten. Daher kommt es darauf an, die Energie so effizient wie möglich zu nutzen. Warum nur ein Brot backen, wenn Platz für drei Brote im Backofen ist? Nudeln, Reis oder Kartoffeln direkt für zwei Tage kochen. Kochprozesse, die viel Energie verbrauchen, für mehrere Tage auslegen. Kleingeschnittene und gut vorbereitete Lebensmittel wie in der asiatischen Küche haben sehr kurze Garzeiten. Kurzum: die Ressourcen optimal ausnutzen.
Bei funktionierenden Geräten des Haushalts wie Elektroherd, Spülmaschine oder Trockner macht es in der Regel keinen Sinn, sie gegen ein neues Gerät auszutauschen, um Energie einzusparen. Wenn eine Neuanschaffung jedoch unvermeidlich ist, dann sollte immer auf die Energieeffizienz der Geräte geachtet werden.
Mit welchen Tipps verschwende ich weniger Lebensmittel und kann meine Vorratshaltung optimieren?
Der Einkaufszettel ist der erste und wichtigste Schritt, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen oder zu verhindern. Somit kaufe ich nur das ein, was gerade benötigt wird. So entstehen keine Spontankäufe, es wird nichts doppelt eingekauft und ich vermeide „Heißhunger- Einkäufe“. Mit einem Familienspeiseplan lässt sich der Einkauf noch weiter optimieren. In den warmen Monaten mit einer Kühltasche den Einkauf starten. Die eingekaufte Ware in den Schränken und Kühlungen so einräumen, dass die alte Ware immer vorne steht. So werden Schrankleichen vermieden. Die Lebensmittel möglichst kühl und dunkel einlagern. Auf geöffnete Lebensmittel mit einem Stift das Öffnungsdatum schreiben, geöffnete Konserven in Kunststoff- oder Porzellangefäße umfüllen. Den Kühlschrank entsprechend dem Hinweis des Herstellers einräumen, um die Haltbarkeit der Lebensmittel zu optimieren.
Der häufigste Grund, warum Lebensmittel vernichtet werden, ist der unsichere Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Das MHD ist kein Verfalls- oder Verbrauchsdatum. Wenn das MHD abgelaufen sein sollte: Sehen. Riechen. Schmecken. Viele Lebensmittel sind oft noch nach Wochen oder Monaten uneingeschränkt genussfähig, auch wenn das MHD längst abgelaufen ist.
Vor dem Kochen die Portionsgrößen und Mengen überdenken und berechnen. Bei Tisch nur das auf den Teller legen, was auch wirklich gegessen wird. Lieber einmal nachlegen.
Spülmaschine oder von Hand, wie spüle ich am effizientesten?
Das Spülen von Hand ist dann sinnvoll, wenn viel Spülgut angefallen ist, das nicht in der Spülmaschine gereinigt werden darf. Zudem müssen die Küchenoberflächen nach dem Kochen auch teilweise gereinigt werden. In diesem Fall spüle ich die Teile, die sonst mit der Maschine gereinigt werden, von Hand.
Ansonsten ist das Spülen in der Maschine in der Regel immer effizienter. Die Bedingungen dafür: Keine Kurzprogramme wählen. Diese sind wahre Stromfresser. Das Spülgut nicht vorspülen, jedoch mit einem Küchentuch oder einer Gummizunge vollständig von allen Speiseresten befreien. Den Spülgang erst dann starten, wenn die Spülmaschine wirklich voll ist. Die Eco-Programme mit langer Laufzeit reinigen auch angetrocknetes Geschirr vollständig.
Welche Putzmittel brauche ich zu Hause tatsächlich?
Für das Spülen von Hand verwende ich ein kalt-aktives Geschirrspülmittel. Mit einem Allzweckreiniger reinige ich alle Oberflächen im Haus, die verschiedenen Bodenbeläge, das Badezimmer und die sanitären Einrichtungen. Anstelle eines chlorhaltigen WC-Reinigers verwende ich ein Vollwaschmittel in Pulverform für die Reinigung der Toiletten. Über Nacht einwirken lassen und das WC sieht am nächsten Morgen aus wie neu, ebenso die WC-Bürste. Für die Reinigung der Fenster kommt wieder das Geschirrspülmittel zum Einsatz: wenige Tropfen davon in kaltes, maximal handwarmes Wasser, dazu ein Spritzer Essig.
Nach der Küchenschlacht sieht das Kochfeld schon mal ein wenig ramponiert aus. Zur Entfernung eingebrannter Rückstände verwende ich einen Glaskeramikreiniger. Die Fliesen im Herdbereich und die Unterseiten der Hängeschränke und die der Lüftung sind dann immer vollständig mit einem feinen Fettfilm überzogen. Ein Glasreiniger oder ein fettlösender Essigreiniger beseitigen alles.
Für die Reinigung der Wäsche kommen nur Waschmittel in Pulverform zum Einsatz, keine Tabs, keine Pods. Für schwierige Flecken kommt etwas Waschsoda hinzu. Auch der Test der Stiftung Warentest bestätigt: Vollwaschmittel in Pulverform erzielen die besten Reinigungsergebnisse. Zudem verlängern Waschmittel in Pulverform die Lebensdauer der Waschmaschine. Die Liste meiner Reinigungs- und Putzmittel ist also sehr überschaubar, wahrscheinlich zum Ärger der Produzenten, die uns glaubhaft machen wollen, dass es für jeden Fleck ein eigenes Mittel gibt.
Pressemeldung: Stiftung Warentest