
Schauspielerin Astrid Fischer begeisterte die Schülerinnen und Schüler der Realschule Lemgo und der Karla-Raveh-Gesamtschule. (Foto: Alte Hansestadt Lemgo)
„Wer ist fair?“, ruft es von der Bühne. „Wir sind fair!“, schallt es hundertfach zurück. Begeistert stimmen rund 200 Schülerinnen und Schüler im Forum der Karla-Raveh-Gesamtschule für gerechten Welthandel, mehr Fairness und Umweltschutz bei der Herstellung unserer Konsumgüter.
Eingeladen hatte die Fairtrade-Initiative Lemgo gemeinsam mit Hendric Schwär-Fröhlich von der Stadt Lemgo. Aufgeführt wurde das Stück „Fair sein – Wie geht das?“ vom Theater Sonni Maier aus Witten. Das freie Tourneetheater setzt sich seit 2008 mit Kinder- und Jugendstücken zu gesellschaftlichen Themen auseinander und erhielt dafür 2016 den Deutschen Fair-Trade-Award. Ermöglicht wurde das Gastspiel durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Umweltstiftung Lippe und der Stadt Lemgo.
Schauspielerin Astrid Fischer spielte gleich zwei Vorstellungen: Zunächst für die siebten Klassen der Realschule Lemgo, anschließend für alle sechsten Klassen der gastgebenden Gesamtschule. In einer abwechslungsreichen Szenencollage schlüpfte sie in verschiedenste Rollen: Als „Müllmodel“ präsentierte sie Kleidung aus Abfall, als Influencerin inszenierte sie ein Handy-Unboxing und machte so sichtbar, wie weit die Komponenten eines Smartphones um die Welt reisen. Besonders eindrucksvoll war auch die Darstellung der gigantischen Müllmengen, die täglich anfallen und unzählige Müllwagen füllen würden.
Ein wiederkehrendes Thema war die Kinderarbeit – sei es in der Textilindustrie oder bei der Kakaoernte. Auch das Publikum wurde einbezogen, etwa beim „Schokoquiz“, das den Blick auf die Bedingungen der Schokoladenproduktion lenkte.
Die zentrale Frage „Wie geht fair sein?“ konnte das Stück zwar nicht abschließend beantworten, doch es regte zum Nachdenken an. Viele Schülerinnen und Schüler berichteten nach der Vorstellung, künftig stärker auf das Fair-Trade-Siegel zu achten oder bewusster mit Müll umgehen zu wollen. Im anschließenden Gespräch mit der Schauspielerin zeigten sie großes Interesse und stellten viele Fragen.
Unterstützt wurden sie dabei von Ute Koczy von der Fairtrade-Initiative Lemgo, die spontan auf der Bühne das Gespräch ergänzte. Sie rief die Jugendlichen dazu auf, ihr Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen und sich aktiv für Fairness in Produktion und Handel einzusetzen. Die Karla-Raveh-Gesamtschule, die bereits als Fair-Trade-Schule ausgezeichnet ist, kündigte an, das Thema auch künftig mit weiteren Projekten und Aktionen in den Schulalltag einzubinden.
Pressemeldung: Alte Hansestadt Lemgo