
Von links: Maren Müller-Schiefer (Zahnärztin des Gesundheitsamts Kreis Lippe), Britta Grebe (Arbeitskreisleitung) und Margit Monika Hahn (Arbeitskreisleitung). (Foto: Kreis Lippe)
Lippische Fachkräfte aus Betreuung und Gesundheit tauschen sich aus
Die Zahngesundheit einiger Kinder und Jugendlicher in Lippe ist verbesserungswürdig. Sowohl dieses Thema als auch der Kinderschutz standen auf der Tagesordnung beim Austauschtreffen des Arbeitskreises Frühkindliche Bildung. Rund 40 Fachkräfte aus dem Bereich Betreuung, Beratung und Gesundheit haben sich dazu im Kreishaus ausgetauscht.
„Ab dem ersten Zahn sollten Eltern regelmäßig mit ihren Kindern zum Zahnarzt gehen, damit Zahnprophylaxe normaler Bestandteil des kindlichen Alltags werden kann“, betont Maren Müller-Schiefer, Zahnärztin im Gesundheitsamt des Kreises Lippe. Eltern brauchen ein stärkeres Bewusstsein für die Zahngesundheit ihres Nachwuchses, denn diese sei bei einigen Kindern und Jugendlichen im Kreis verbesserungswürdig. Erziehungsberechtigte wie auch Fachkräfte sind in der Verantwortung, die kindliche Zahnentwicklung zu lenken. Berührungspunkte mit Zahngesundheit haben Kinder vor allem auch bei den Untersuchungen in Schule und Kita. Bewusstsein für gesunde Zähne zu schaffen ist nicht immer einfach, denn die Untersuchungen finden in der Regel ohne Eltern statt. Diese werden erst im Nachhinein der Untersuchung informiert. Zusätzlich können Sprachbarrieren die Kommunikation erschweren.
„Um das anzupacken, müssen vor allem auch die Akteure mitgenommen werden, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Das wären beispielsweise Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Schulsozialarbeitende oder auch Jugendamtsmitarbeitende“, ergänzt Maren Müller-Schiefer. Ein erster Schritt ist bereits getan, indem die Fachkräfte des Arbeitskreises sensibilisiert worden sind. Um Eltern verstärkt zu erreichen, sollen vor allem die Lotsinnen sowie die Familienbegleiterinnen des Kreises in Arztpraxen, Schulen und Kitas einbezogen werden. Sie haben die Möglichkeit, direkt in den Einrichtungen mit den Familien in Kontakt zu treten und über die frühzeitige Untersuchung beim Zahnarzt aufzuklären.
Ein weiteres Thema des Arbeitskreises ist auch der Kinderschutz gewesen. Um diesen zu stärken, hat Britta Grebe von der Arbeitskreisleitung den Teilnehmenden die Kinderschutzberatung vorgestellt. Das Angebot des Kreises bietet Fachkräften, die mit Kindern arbeiten, die Möglichkeit, sich zu Veränderungen im Verhalten des Kindes beraten zu lassen, wenn sie sich um das Wohl des Kindes sorgen. „Nicht immer stehen Verhaltensänderungen bei Kindern mit einer Gefährdung in Verbindung. Trotzdem ist es wichtig, eventuelle Anzeichen immer ernst zu nehmen. Bei der Einschätzung solcher Fälle hilft die Kinderschutzberatung“, erklärt Britta Grebe. Die Fachstelle für Kinderschutz setzt sich seit 2019 für eine bessere Vernetzung und Kooperation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung wie auch externen Fachkräften ein.
Fachkräfte aus dem Bereich Frühe Bildung können sich zum nächsten Treffen des Arbeitskreises anmelden. Margit Monika Hahn nimmt Anmeldungen per Mail unter m.hahn@kreis-lippe.de entgegen. Der Arbeitskreis trifft sich erneut im September mit dem Thema Interkulturelle Bildung.