
Das Forschungskonsortium umfasst neben der TH OWL fünf weitere Einrichtungen. Das Projekt ImBrAs widmet sich der „Analyse und Umsetzung effektiver Maßnahmen für einen modernen und zukunftssicheren Erhalt der Verkehrsinfrastruktur“. Foto: TH OWL
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für sicheren Straßenverkehr ist die regelmäßige Bauwerksprüfung von Brücken. Rund 140.000 Brücken deutschlandweit müssen gemäß DIN 1076 oder daran angelehnt in festgelegten Intervallen kontrolliert werden. Auch wenn bereits viele digitale Einzellösungen in der Schadensdiagnostik eingesetzt werden, besteht bei der Brückenprüfung weiterhin ein großes Digitalisierungspotenzial. Der Grund: In der Praxis werden die bestehenden digitalen Tools bislang kaum systematisch miteinander kombiniert. Die daraus abgeleitete These: Ein koordiniertes digitales Verfahren könnte nicht nur Zeit- und Kosteneffizienz steigern, sondern auch die Aussagekraft der Prüfergebnisse deutlich verbessern und fundierte Schadensprognosen ermöglichen.
Das Forschungsprojekt „Immersive Bridge Analytics“ (ImBrAs) unter der Leitung von Professor Dr. Martin Mertens setzt genau hier an. Ziel des Projekts ist es, bestehende digitale Lösungen sinnvoll zu verknüpfen und an einem digitalen Modell zu untersuchen, wie dadurch Bauwerksprüfungen stark optimiert werden können. Zusammengeführt werden die vorhandenen Verfahren am digitalen Zwilling einer realen Brücke. Dabei werden die Ergebnisse laborbasierter Untersuchungen auf ein reales Bauwerk übertragen. Mit Hilfe eines Demonstrators er-halten Anwendende Einblick in die Projektergebnisse – sowohl Bau-werksprüfende im Brückenbau als auch Baulastträger.
Professor Mertens von der Hochschule Bochum erläutert: „Die derzeitige rasante Entwicklung digitaler Verfahren in der Bauwerksprüfung und insbesondere deren sinnvolle Verknüpfung bietet Bauwerksprüfenden und Baulastträgern die Möglichkeit, Schäden früh zu erkennen, zu analysieren und weitere Entwicklungen vorauszusehen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für ein effektives und wirtschaftliches Bauwerksmanagement.“
Das Projekt ImBrAs widmet sich der „Analyse und Umsetzung effektiver Maßnahmen für einen modernen und zukunftssicheren Erhalt der Verkehrsinfrastruktur“. Es wird gefördert im Rahmen des „Zukunftspakets leistungsfähige Infrastruktur“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).
Der Forschungszeitraum erstreckt sich von Februar 2025 bis Januar 2028. Das interdisziplinär besetzte Konsortium vereint Vertreter aus Wissenschaft und Praxis. Mit einem Gesamtvolumen von 2.481.943,40 Euro wird das Projekt zu 77 Prozent aus der Innovationsinitiative mFUND des BMDV gefördert. ImBrAs steht in inhaltlichem Zusammenhang mit weiteren mFUND-Projekten wie nVisDa, DigiOnTrack, Multisens +, Smart Tendon, P-BIM, IDA-KI und AI4INFRA.
Das Forschungskonsortium umfasst:
Hochschule Bochum, Professor Dr.-Ing. Martin Mertens
Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL)
Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
Schüßler-Plan Digital GmbH
HHVISION GmbH & Co KG
Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen
Über das Förderprogramm mFUND des BMDV:
Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de. Näheres auch unter: https://www.th-owl.de/immersive-bridge-analytics/.
Pressemeldung: TH OWL