
Bildunterzeile: Nicole Krüger (links), Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe und Referentin Lisa Altenpohl freuen sich über den gelungenen Jahresempfang (Foto: Kreis Lippe)
Ein Abend voller weiblicher Vorbilder
Unter dem Motto „Female Empowerment und die Kraft weiblicher Vorbilder“ hat die Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe zum achten Jahresempfang in das Kreishaus geladen. Landrat Dr. Axel Lehmann begrüßte rund 280 Gäste zu einem Abend mit der Coachin und Schauspielerin Lisa Altenpohl. Diese beleuchtete in ihrem Vortrag bedeutende Frauen der Geschichte und ihre oft übersehenen Errungenschaften.
Landrat Dr. Axel Lehmann verdeutlichte, dass Sichtbarkeit von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit ein hohes Gut seien. Er stellte die schon seit einigen Jahren erfreuliche Entwicklung zur erreichten Parität von Frauen und Männern in der Kreisverwaltung heraus, für die dennoch gerade in der heutigen Zeit auf gesellschaftlicher Ebene aber immer wieder neu eingetreten werden müsse.
Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe, vertiefte dazu in ihrem Eingangswort: „Seit fast 200 Jahren kämpfen feministische Bewegungen im engen Schulterschluss mit demokratischen Kräften für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Gerechtigkeit. Damals wie heute zeigen sich Errungenschaften für Frauen zu notwendigen strukturellen Änderungen nicht als Selbstverständlichkeit, sondern als Ergebnis überparteilicher Bündnisse, Solidaritäten und von Zusammenhalt.“ Applaus gab es für ihre Feststellung: „Der größte Irrtum des Patriarchats war es zu glauben, wir Frauen könnten uns spalten lassen“.
Die Referentin Lisa Altenpohl begeisterte das Publikum mit eindrucksvollen Geschichten von Frauen, die durch Mut, Vision und Beharrlichkeit Grenzen überschritten und die Gesellschaft nachhaltig prägten. Sie erzählte unter anderem von der Mathematikerin Emmy Noether, die mit ihrer Forschung grundlegende Beiträge zu Algebra und Physik lieferte. Lisa Altenpohl porträtierte auch Marie Juchacz, die als erste Frau im deutschen Parlament das Wort ergriff und beleuchtete Widerstandskämpferinnen gegen Faschismus sowie Aktivistinnen, die sich unermüdlich für Gleichberechtigung einsetzten. Die Porträts zeigten, wie sehr diese Frauen die Welt geprägt haben und wie oft ihre Errungenschaften dennoch in den Hintergrund gedrängt worden sind.
Neben inhaltlichen Impulsen setzte die Referentin auf interaktive Elemente, die die Gäste aktiv werden ließen und zu einem gemeinsamen Austausch anregten. „Der Abend hat erneut gezeigt, wie wichtig es ist, Frauen und ihre Errungenschaften sichtbar zu machen, ihre Erfolge zu feiern und sie gleichberechtigt in den Fokus zu rücken – um daraus für sich selber eigene Erkenntnisse und Stärke zu ziehen“, betonte Nicole Krüger.