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Im Jahr 2024 sind 1.799 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von 10 bis unter 20 Jahren mit der der Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation” vollstationär im Krankenhaus behandelt worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 2,2 % weniger Behandlungsfälle als 2023. Damit setzt sich die seit 2017 beobachtete, rückläufige Entwicklung dieser Behandlungsfälle fort, wenn auch weniger stark als bisher. Im Jahr 2023 ging die Zahl der wegen Alkoholvergiftung
behandelten Jugendlichen noch um 21,9 % gegenüber dem vorangegangenen Jahr zurück. Im Jahr 2022 waren es −5,5 %. Den stärksten Rückgang an wegen Alkoholvergiftung vollstationär behandelten Kindern und Jugendlichen hatte es mit −38,7 % im Jahr 2020 gegeben, als die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begannen. Im Vergleich zum Berichtsjahr 2014 ist die Zahl der Behandlungsfälle um fast 65 % zurückgegangen.
Anstieg der vollstationären Behandlungen bei Mädchen und jungen Frauen
Der Rückgang der alkoholbedingten Behandlungsfälle im Jahr 2024 ist ausschließlich auf die Jungen und jungen Männer zurückzuführen. Während die Zahl der vollstationären Behandlungen von männlichen Jugendlichen sich um 5,6 % verringerte, stieg die Anzahl bei den weiblichen Jugendlichen um 1,3 %. Von den insgesamt 1.799 Behandlungsfällen entfiel mit 921 Behandlungen bzw. 51,2 % mehr als die Hälfte auf Mädchen und junge Frauen. Der Anteil von Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren an den Krankenhausbehandlungen von unter 20-Jährigen mit Alkoholvergiftung entsprach mit rund 14 % dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.
In Hamm gab es anteilig die meisten und in Köln die wenigsten Behandlungen
Der Anteil der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung vollstationär behandelten 10- bis unter 20-jährigen Patientinnen und Patienten an der gleichaltrigen Bevölkerung lag im Jahr 2024 im Landesdurchschnitt bei 105 je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile im Jahr 2024 für Patientinnen und Patienten aus Hamm mit 228 je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, gefolgt vom Kreis Soest mit 217 und dem Märkischen Kreis mit 171. Die niedrigsten Anteile ermittelte das Statistische Landesamt für Köln mit 48, den Kreis Gütersloh mit 49 und den Rhein-Erft-Kreis mit 59 je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Methodische Hinweise
Bei der Krankenhausdiagnosestatistik handelt es sich um eine jährliche Vollerhebung von Patienten und Patientinnen, die im Berichtsjahr aus der vollstationären Behandlung eines Krankenhauses entlassen wurden. Als Alkoholvergiftungs-Behandlungsfälle werden die vollstationären Behandlungsfälle ausgewiesen, bei denen als Hauptdiagnose der ICD-10-GM-Kode F10.0 (Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Akute Intoxikation [akuter Rausch]) kodiert wurde. ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems”, zu Deutsch und vereinfacht: „Internationale Klassifikation der Krankheiten”. Es werden hier alle vollstationären Behandlungsfälle von Personen mit Wohnsitz in NRW – ungeachtet des Behandlungsortes – ausgewertet. (IT.NRW)
















