
Foto: Stiftung Warentest
Tageslichtlampen und -brillen sollen mit der „Extraportion Licht” dem Helligkeitsmangel der dunklen Jahreszeit entgegenwirken. Welche Beleuchtungsstärke brauchen sie mindestens und wie lang sollte die Licht-Session dauern? Gibt es Nebenwirkungen? Stiftung Warentest hat 19 Lampen für rund 30 bis 300 Euro getestet. Etwa jeder zehnte Mensch reagiert auf die dunkle Jahreszeit mit starken Stimmungsschwankungen – vom Winterblues bis zur ernsthaften Depression. Tageslichtlampen sollen mit einer „Extraportion Licht“ gegensteuern. Im Test geht es nicht darum, ob die Lichttherapie wirkt, sondern darum, ob die Lampen die technischen Voraussetzungen liefern, um einen Therapieversuch zu rechtfertigen.
Die Dosis macht‘s
Damit Lichttherapie wirkt, braucht es 10.000 Lux auf der Netzhaut für 30 Minuten täglich. Viele Lampen im Test erreichen diese Werte nur, wenn man sehr nah davor sitzt – teils weniger als zehn Zentimeter. In einem komfortablen Abstand von 50 Zentimetern schaffen es nur wenige Geräte.
Die gute Nachricht: Auch schwächere Lampen können helfen, wenn man länger davor sitzt. Statt 30 Minuten bei 10.000 Lux reichen auch 75 Minuten bei 4.000 Lux. Wichtig ist, dass die Augen offen sind und man gelegentlich direkt in die Lampe blickt – nebenbei lesen oder Kaffee trinken ist erlaubt. Optimal ist kaltweißes Licht mit hohem Blauanteil – das ähnelt dem natürlichen Tageslicht am meisten. Farbige Leuchtmodi oder Dimmfunktionen mögen hübsch aussehen, haben aber keinen therapeutischen Nutzen.
Keine Risiken für Gesunde
Direkte Gefahren für Augen oder Haut gehen von den Lampen nicht aus, selbst bei längerer Nutzung. Als Nebenwirkungen können Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten. In diesem Fall hilft es, den Abstand zu vergrößern oder die Anwendungszeit zu verkürzen. „Fakt ist, die Lampen sind ungefährlich und können helfen. Nicht jeder kann genug Zeit draußen verbringen“, erklärt der Projektleiter Robert Brandt. Fünf Lampen bewertet die Stiftung Warentest mit Gut, sie eignen sich für eine Lichttherapie. Die meisten anderen Lampen sind befriedigend. Auch sie können gegen Winterdepressionen helfen, wenn man einiges beachtet. Die Krankenkassen zahlen Lichttherapie und Lampen bislang nicht.
sind keine Alternative
Die Brillen bieten wenig Licht, sind recht unbequem und teuer.
Alle Testergebnisse erscheinen in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Stiftung Warentest oder unter www.test.de/tageslichtlampen www.test.de/tageslichtlampen.
Seele stärken an trüben Tagen
Winterdepression: Viele Menschen fühlen sich in der dunklen Jahreszeit niedergeschlagen, manche werden seelisch krank. Woran das liegen und was helfen kann − auch vorbeugend, steht ebenfalls in der Dezember-Ausgabe oder online unter www.test.de/winterdepression.
Pressemeldung: Stiftung Warentest















