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Schutz in der kalten Jahreszeit: Igelburgen im Garten bauen

von | Okt. 25, 2025 | Kunterbunt

Die fertige Igelburg bietet dem kleinen Tier ein Quartier für den Winterschlaf. Foto (Copyright: Kreis Lippe)

Die aus Naturmaterialien errichteten Verstecke bieten den Tieren ein Quartier für den Winterschlaf. Der Kreis Lippe hat einige Igelburgen gebaut.

Der Europäische Igel ist Wildtier des Jahres 2024 und steht als potenziell gefährdete Art auf der Roten Liste. Immer weniger natürliche Lebensräume und fehlende Winterquartiere erschweren es den Tieren, die kalte Jahreszeit zu überstehen. Der Kreis Lippe hilft dem kleinen Vierbeiner mit einer einfachen und effektiven Aktion, bei der auch jede Lipperin und jeder Lipper mitmachen kann.

„Wir haben drei sogenannte Igelburgen in Detmold und Blomberg gebaut. Das sind kleine Verstecke aus Naturmaterialien, die den Tieren Schutz vor Kälte, Feinden und anderen Gefahren bieten. Sie sollen vor allem ein Quartier für den Winterschlaf sein“, sagt Theresa Warkentin, Fachbereich Landschaft und Naturhaushalt des Kreises Lippe. Ihre Kollegin Yasmin Günterberg ergänzt: „Für die Igelburg braucht man nur wenige Materialien: Sechs stabile Holzstücke oder kurze Balken als Grundgerüst, einige Zweige und Äste zur Stabilisierung der Seiten, gegebenenfalls ein paar alte Bretter als Regenschutz und reichlich Herbstlaub zur Wärmedämmung.“

Und so funktioniert’s: Um eine Igelburg zu bauen, wird eine Mulde mit einer Schicht aus Einstreu (Laub oder Hackschnitzel) gefüllt. Das verhindert Staunässe und isoliert gegen Kälte. Darauf werden jeweils zwei Holzstücke (circa 70 cm lang und mindestens 10 cm Durchmesser) parallel platziert. Insgesamt werden sechs Holstücke gestapelt. Zusätzlich können Bretter flach als Dach draufgelegt werden. Anschließend werden Äste über den Balken und Brettern verteilt. Sie bilden das Gerüst für die letzte Schicht. Die letzte Schicht besteht aus einer dicken Lage Laub, mit der das Bauwerk abgedeckt wird. Das sorgt für eine gute Isolierung gegen Kälte und tarnt die Igelburg. Besonders wichtig: Jede Burg hat zwei Eingänge, sodass der Igel im Falle einer Gefahr jederzeit fliehen kann.

„Wir möchten den Igeln nicht nur sichere Rückzugsorte geben, sondern auch zeigen, dass Naturschutz selbst im eigenen Garten möglich ist. Viele Kommunen haben selbstständig Igelburgen gebaut und über das Thema informiert. Darüber freuen wir uns sehr. Außerdem haben wir eine Bau-Anleitung auf der Kreis-Website hinterlegt. So rückt der Igelschutz in der gesamten Region mehr in den Fokus“, sagt Theresa Warkentin.

Darüber hinaus hilft es dem Igel, wenn Bürgerinnen und Bürger Laubhaufen im Garten über den Winter liegen lassen, auf Pestizide verzichten, „wilde Ecken“ zulassen, Mähroboter nur tagsüber einsetzen, insektenfreundliche Pflanzen verwenden, Durchgänge zum Garten – sogenannte „Igeltore“ – schaffen oder eben eine eigene Igelburg bauen. „Für Familien mit Kindern ist der Bau einer Igelburg zudem ein spannendes gemeinsames Erlebnis, das Naturverbundenheit und Verantwortung fördert. Schritt für Schritt entsteht so ein bewusster Umgang mit der heimischen Tierwelt – und die Chance, dass der Igel auch in Zukunft unser Nachbar in den Gärten bleibt“, sagt Yasmin Günterberg. Die Bauanleitung ist auf der Website unter der Stichwortsuche „Igelburg“ hinterlegt.

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