Wie bewertet man Externsteine, Hermannsdenkmal, Schlösser oder Exponate in den Landesverbands-Museen? Die Eröffnungsbilanz gibt Antworten für die bunten, vielfältigen Vermögenswerte des Landesverbandes Lippe. (Foto-Collage: LVL)
Landesverband Lippe legt Eröffnungsbilanz zum Stichtag 1. Januar 2019 vor
Was ist eigentlich das Hermannsdenkmal wert? Wie bemisst man den Vermögenswert von Schlössern, Waldwegen, Schutzhütten, Denkmälern, Gemälden, Kunstgegenständen oder steinzeitlichen Objekten in Museen? Und welches Volumen bringen rund 16.000 Hektar Wald auf eine Finanzwaage? Diese und weitere Fragen beantwortet die nun vorgelegte Eröffnungsbilanz des Landesverbandes Lippe. Ein großes Stück Arbeit ist damit geschafft, denn der Landesverband hatte seit 2019 daran gearbeitet. Dass die Erstellung so viel Zeit in Anspruch nahm, ist seiner Einzigartigkeit als Verband mit Kulturdenkmälern, Kulturinstituten und vielen außergewöhnlichen Immobilien geschuldet. Zudem unterliegt der Landesverband Lippe unterschiedlichen Rechtsnormen; teilweise dem eigenen Landesspezialgesetz, teilweise der Landeshaushaltsordnung, aber auch in vielen kaufmännischen Bereichen dem Kommunalrecht, und: die Eröffnungsbilanz musste geprüft werden.
„Wir sind froh, dass wir mit der Eröffnungsbilanz nun ein solides Fundament für unsere kaufmännische Finanz-buchhaltung haben und sehr genau wissen, welche Finanzwerte unsere Immobilien, Denkmäler oder Kulturgüter besitzen“, sagte Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast bei der Vorstellung der Bilanz in der letzten Sitzung der Verbandsversammlung vor der Sommerpause. „Ein herzlicher Dank gebührt dem Landesrechnungshof NRW (LRH) und der Gemeindeprüfungsanstalt NRW (gpa), die die Mühen der Prüfung unzähliger Einzelwerte auf sich genommen haben. Die Zusammenarbeit mit beiden Behörden war sehr gut und konstruktiv, gemein-sam haben wir so manche, für den Landesverband sehr spezifische Detailfrage klären können.“ Am Ende gaben LRH und gpa der Eröffnungsbilanz einen „uneingeschränkten Bestätigungsvermerk“, „das hat uns natürlich gefreut“, so Düning-Gast.
Laut Eröffnungsbilanz hatte das Vermögen des Landesverbandes Lippe zum Stichtag 1. Januar 2019 einen Wert von etwa 740 Mio. Euro. „Davon ist der größte Teil gebunden in den besonderen Vermögenswerten, die den Landesverband so einzigartig machen. Nur etwa eine Million entfällt auf liquide Mittel“, erläuterte Verbandskämmerer Marcos Canosa. Die großen Positionen der Bilanz sind „unbebaute Grundstücke“ mit 575,8 Mio. Euro, „Wälder“ mit 349 Mio. Euro, „Erbbaurechtsgrundstücke“ mit 132,3 Mio. Euro und „bebaute Grundstücke“ mit 55 Mio. Euro, sowie „Kunstgegenstände und Kulturdenkmäler“ mit 33 Mio. Euro.
„Die Eröffnungsbilanz spiegelt deutlich die Besonderheit des Landesverbandes wieder: Nahezu sein gesamtes Vermögen ist gebunden, denn es ist unser lippische Kultur- und Naturerbe, das wir pflegen und bewahren wollen“, führte Düning-Gast aus. „Das erklärt auch unsere Eigenkapitalquote von 91%, die man als solide bezeichnen kann. Der Landesverband Lippe stellt sich weiterhin mit Hingabe die Aufgabe, das lippische Vermögen zusammenzuhalten.“ Mit der Eröffnungsbilanz ist die Arbeit für Marcos Canosa und sein Team aber nicht zu Ende: „Wir müssen jetzt alle Jahresabschlüsse von 2019 bis 2024 nachtragen.“ Den ersten für 2019 will Canosa noch 2025 fertigstellen.
Pressemeldung: LVL
