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Über 1.700 Bibliotheken waren im Jahr 2023 laut einer freiwilligen Erhebung der Deutschen Bibliotheksstatistik in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des 30. „Tags der Bibliotheken” am heutigen 24. Oktober mitteilt, befand sich damit fast jede fünfte der bundesweit rund 9.100 Bibliotheken in NRW. Bei fast 90 % der Einrichtungen in NRW handelte es sich 2023 um öffentliche Bibliotheken; die übrigen waren wissenschaftliche (Spezial-)Bibliotheken. Über 22,3 Millionen Mal haben die Einwohnerinnen und Einwohner Nordrhein-Westfalens im Jahr 2023 eine öffentliche Bibliothek aufgesucht; das waren rein rechnerisch im Jahr 1,2 Besuche pro Einwohner/-in.
Rückgang der Zahl der Haupt- und Zweigstellen von Bibliotheken
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Haupt- und Zweigstellen der Bibliotheken in NRW zurückgegangen: Während es 2014 noch über 1.900 Bibliotheken gab, waren es im Jahr 2023 nur noch rund 1.700. Damit verringerte sich die Zahl der Bibliotheken innerhalb von neun Jahren um etwa 11 %.
Weniger Personal in Bibliotheken beschäftigt als vor zehn Jahren
Auch die Zahl der Beschäftigten in öffentlichen Büchereien und Hochschulbibliotheken ist im Zeitvergleich zurückgegangen. So sank die Zahl der Voll- und Teilzeitbeschäftigten in Büchereien im öffentlichen Dienst des kommunalen Bereichs von 2014 bis 2024 um rund 5 %. Im Jahr 2024 waren dort etwa 2.800 Personen beschäftigt. Den niedrigsten Stand der letzten 10 Jahre hatte es allerdings im Corona-Jahr 2020 gegeben, seitdem war die Zahl der Beschäftigten wieder leicht gestiegen.
Bei der Zahl der Beschäftigten in den Bibliotheken der Hochschulen war dagegen in den letzten 10 Jahren ein fast kontinuierlicher Rückgang erkennbar: Während es 2014 mehr als 1.800 Beschäftigte gab, waren es Anfang Dezember 2024 nur noch rund 1.500. Damit hat sich das Bibliothekspersonal der Hochschulen um fast 20 % verringert.
Mehr Azubis und Studierende im Bibliothekswesen
Zuwachs gab es demgegenüber beim Nachwuchs im Bibliothekswesen: Im Wintersemester 2024/25 waren über 400 Studierende im Studienbereich Informations- und Bibliothekswissenschaften eingeschrieben. Das waren rund 9 % mehr als noch im Wintersemester 2014/15, als 370 Personen in Fächern dieses Studienbereichs studiert hatten. Ziel dieser Studienfächer ist es, die Absolventinnen und Absolventen zur selbstständigen Ausübung bibliothekarischer Tätigkeiten sowie zu Leitungs- und Führungsaufgaben in Bibliotheken zu befähigen.
Auch die Zahl der Auszubildenden als „Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek” ist im Zeitverlauf gestiegen. In diesem Ausbildungsberuf verwalten die Azubis analoge und digitale Medien und pflegen Bibliotheksbestände. 2024 lernten über 300 Personen diesen Ausbildungsberuf. Das waren rund 24 % mehr als 2014.
Methodische Hinweise
Die Daten zu den Bibliotheken entstammen der freiwilligen Erhebung der Deutschen Bibliotheksstatistik des Hochschulbibliothekszentrums (hbz). Folglich können die Daten unvollständig im Sinne einer Totalerhebung sein. Die dargestellten Bibliotheken beinhalten Öffentliche Bibliotheken, Wissenschaftliche Bibliotheken und Wissenschaftliche Spezialbibliotheken mit ihren Haupt- und Zweigstellen. Das Berichtsjahr 2023 ist das aktuellste, das derzeit in der Landesdatenbank NRW verfügbar ist.
Zu den Beschäftigten in Büchereien im öffentlichen Dienst des kommunalen Bereichs zählen alle Voll- und Teilzeitbeschäftigten (inkl. Altersteilzeitbeschäftigte in der Freistellungsphase), jedoch nicht geringfügig und ohne Bezüge beurlaubte Beschäftigte. Zum öffentlichen Dienst des kommunalen Bereichs gehören die kommunalen Kernhaushalte sowie rechtlich unselbständige Einrichtungen in öffentlich-rechtlicher Rechtsform (z. B. Eigenbetriebe), rechtlich selbständige Einrichtungen in öffentlich-rechtlicher Rechtsform (z. B. Anstalten öffentlichen Rechts) und die kommunalen Zweckverbände. Die Daten aus der Personalstandstatistik des öffentlichen Dienstes werden zum Stichtag 30.06. erhoben und aus Datenschutzgründen auf das Vielfache von fünf gerundet ausgewiesen. Die amtliche Hochschulpersonalstatistik zum Stichtag 1. Dezember bildet die Grundlage für die Daten zum Bibliothekspersonal an NRW-Hochschulen.
Die Zahlen zu den Studierenden stammen aus der amtlichen Studierendenstatistik. In Nordrhein-Westfalen werden bei der Ermittlung der Studierendenzahlen ausschließlich die eingeschriebenen Haupthörerinnen und Haupthörer ausgewiesen. Die Zuordnung von Studierenden zum Studienbereich Informations- und Bibliothekswissenschaften erfolgt auf Basis ihres ersten Studienfaches. Die Zahlen zu den Auszubildenden basieren auf den Daten der Berufsbildungsstatistik. In der Berufsbildungsstatistik werden jeweils zum Stichtag 31.12. Daten zu den dualen Auszubildenden in NRW erhoben, die einen Ausbildungsvertrag im Sinne des Berufsbildungsgesetzes oder der Handwerksordnung abgeschlossen haben. (IT.NRW)















