Dr. Moritz Kraemer, Chefvolkswirt und Leiter des Bereiches Research der Landesbank Baden-Württemberg bei seinem Vortrag in der Sparkassenzentrale in Detmold
Bereits zum 18. Mal lud die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter zur Veranstaltung „Konjunktur & Kabarett“ ein. Rund 700 Menschen folgten der Einladung in die Kundenhalle der Sparkassenzentrale in Detmold. „Wenn eine Veranstaltung bereits 18 Mal stattfand und stets sehr gut besucht wurde, dann kann man von einer echten Tradition sprechen!“ freut sich Arnd Paas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter über die positive Resonanz der Kunden.
Die Veranstaltung „Konjunktur & Kabarett“ ist stets zweigeteilt. Den einleitenden, konjunkturellen Teil übernahm in diesem Jahr Dr. Moritz Kramer. Der Referent ist Chefvolkswirt und Leiter des Bereiches Research der Landesbank Baden-Württemberg. Der Titel seines Vortrages lautete etwas provokant: „Nicht lustig: der wirtschaftliche Ausblick“
Dr. Moritz Kramer ging auf zahlreiche Punkte ein, die in Deutschland aktuell nicht zufriedenstellend sind und weniger konjunkturelle, sondern viel mehr strukturelle Herausforderungen darstellen. So ging er auf die Deglobalisierung ein uns sagte: „Der Rückenwind der Globalisierung, der uns viele Jahre nach vorn getragen hat, ist vom Gegenwind der Deglobalisierung abgelöst worden und bläst uns jetzt mitten ins Gesicht.“ Sehr anschaulich ging Dr. Kraemer auf das Thema Demografie ein und verwies auf die niedrige Geburtenrate in Deutschland.
„Wir verlieren in der kommenden Dekade ca. 1 % der Erwerbsbevölkerung pro Jahr aus demografischen Gründen. Da müssen die, die übrigen bleiben, einfach mehr arbeiten,“ ist die logische Schlussfolgerung von Dr. Moritz Kraemer. Auch auf das Thema Mindset, oder Einstellung zur Arbeit ging Dr. Kraemer in seinem Vortrag ein: „Wir deutschen finden Arbeit einfach nicht mehr cool und fordern die 4-Tagewoche. Die Griechen haben just die freiwillige 6-Tagewoche eingeführt.“
Zum Ende seines Vortrages verdeutlichte Dr. Kraemer die Bedeutung der bevorstehenden Bundestagswahlen. Hier sei es ganz wichtig, dass die neue Bundesregierung schnell zu wichtigen Entscheidungen kommt: „Wir benötigen einfachere Prozesse, weniger bürokratische Hürden und staatliche Investitionen“, forderte der Fachmann. Im zweiten Teil des Abends wurde es dann doch noch wirklich „lustig“. Florian Wintels, aus der Grafschaft Bentheim stammender Poetry-Slamer unterhielt die Gäste mit einer bunten Mischung aus Liedern und Gedichten. Dabei begleitete der Gewinner der deutschsprachigen Slam-Meisterschaften2022 in Wien sich selbst auf der Gitarre und überzeugte mit seinem Wortwitz und seiner Sprachgeschwindigkeit. Danach wurden beim Come-Together die Erkenntnisse des Abends in angeregten Diskussionen ausgewertet.
Pressemeldung und Foto: Sparkasse
