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Zahl der Abschlussprüfungen in der dualen Ausbildung auf historischem Tiefststand

von | Nov. 13, 2025 | Kunterbunt

Im Jahr 2024 wurden rund 85.800 Abschlussprüfungen im dualen System in NRW abgelegt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag die Zahl der Abschlussprüfungen damit auf einem historischen Tiefststand: Seit Beginn der Erhebung der Berufsbildungsstatistik im Jahr 1976 haben noch nie so wenige duale Auszubildende an einer Abschlussprüfung teilgenommen wie im Jahr 2024. Im Jahr 2014 hatten noch rund 108.100 Auszubildende ihre Abschlussprüfung absolviert. Damit sank die Zahl der Prüfungsteilnahmen im Zehnjahresvergleich um 20,7 %. Im Vergleich zum Jahr 2023 hat die Zahl der Prüfungsteilnahmen um 3,4 % abgenommen.

Weniger Abschlussprüfungen aufgrund weniger neuer Azubis und mehr vorzeitig gelöster Ausbildungsverträge

Die rückläufige Entwicklung der Abschlussprüfungen ist zum Teil dadurch bedingt, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge während der Corona-Pandemie stark gesunken war. Im Jahr 2020 hatten knapp 103.200 neue Azubis eine duale Ausbildung begonnen und damit rund 10,8 % weniger als im Jahr zuvor. In den Jahren nach 2020 blieb die Zahl der neuen Ausbildungsverträge nahezu unverändert. Da eine duale Ausbildung in der Regel drei bis dreieinhalb Jahre dauert, beendeten diese schwächer besetzten Corona-Jahrgänge ihre Ausbildung größtenteils in den Jahren 2023 und 2024.

Neben dem Rückgang der neuen Ausbildungsverträge im dualen System war in den letzten Jahren ein Anstieg der Zahl der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge zu verzeichnen. Im Jahr 2024 wurden über 37.100 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst; das waren 21,4 % mehr vorzeitige Lösungen als 2014 und der Höchststand im Zehnjahresvergleich. Eine Vertragslösung kann ein endgültiger Abbruch der Berufsausbildung sein oder bedeuten, dass die Ausbildung in einem anderen Ausbildungsbetrieb oder in einem anderen Ausbildungsberuf fortgesetzt wird. Dies kann sich entsprechend auf die Zahl der Abschlussprüfungen in den einzelnen Berichtsjahren auswirken.

Erfolgsquote bei Abschlussprüfungen blieb im Zehnjahresvergleich stabil

Von den rund 85.800 Abschlussprüfungen im Jahr 2024 wurden über 75.500 erfolgreich bestanden. Damit lag der Anteil der bestandenen Abschlussprüfungen an allen Abschlussprüfungen, die sogenannte Erfolgsquote, bei 88,1 %. Die Erfolgsquote ist in den letzten zehn Jahren nahezu konstant geblieben: Im Jahr 2014 waren 89,2 % der Prüfungen erfolgreich abgeschlossen worden. Mit 90,4 % war die höchste Erfolgsquote im Jahr 2019 erreicht worden.

Methodische Hinweise

Die Zahlen basieren auf den Daten der Berufsbildungsstatistik zum 31.12. In der Berufsbildungsstatistik werden jährlich Daten zu den dualen Auszubildenden in NRW erhoben, die einen Ausbildungsvertrag im Sinne des Berufsbildungsgesetzes oder der Handwerksordnung abgeschlossen haben. Datenmeldende für die Berufsbildungsstatistik sind unter anderem die Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Ärzte-, Zahnärzte-, Tierärzte- und Apothekerkammern sowie zahlreiche Stellen im öffentlichen Dienst. Die Abschlussprüfung am Ende der Berufsausbildung dient zum Nachweis der erreichten beruflichen Qualifikation. Sie kann zweimal wiederholt werden, wenn sie nicht bestanden wurde (Wiederholungsprüfung). (IT.NRW)

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